Mittwoch, 5. Juni 2024

Fahrt mit der Blaskapelle Ernestgrün nach Andau im Burgenland/Österreich

 

Die Blaskapelle Ernestgrün wurde zum 20jährigen Jubiläum der Blaskapelle „Blecharanka“ aus Österreich nach Andau eingeladen. Diese trat im vergangenen Jahr in Bad Neualbenreuth zum Fest der Blasmusik auf, und man vereinbarte gleich einen Gegenbesuch. So machten sich die Musiker mit Pauken und Trompeten, Angehörigen und einer Fangruppe des Musikvereins mit einem Reisebus auf ins Burgenland an der ungarischen Grenze in der Nähe des Neusiedler Sees. Die Fahrt war lang genug, um den Vorrat an Getränken des Busfahrers erheblich zu reduzieren. Dadurch schlug sich keineswegs das trübe Wetter unterwegs auf die Stimmung der Reisenden nieder. Man kam pünktlich zum Beginn der Feierlichkeiten um 17 Uhr im Festzelt an. Es gab gleich erstaunliche Dinge zu beobachten: das Festzelt war kein Bierzelt wie hierzulande, sondern es wurde überwiegend Wein, d.h. Weinschorle (Gespritzter) ausgeschenkt und getrunken. Schließlich ist das Burgenland auch für seine Weine bekannt. Außerdem war eine große Tanzfläche aufgebaut, die reichlich genutzt wurde. Es war also ein Fest zum Feiern und nicht (nur) um Blasmusik zu hören, auch wenn tolle Gruppen aus Österreich, der Slowakei, Tschechien und aus Deutschland eben die Blaskapelle Ernestgrün auftraten. Die nächste Überraschung bestand darin, dass man gute Bekannte, die schon oft nach Bad Neualbenreuth zum Fest der Blasmusik kamen, traf. 

 Dazu gehörte auch der sportliche Blasmusikfan Dominik Hluchy, der im vergangenen Jahr per Fahrrad von Hamburg aus anreiste. Auch die Kapelle Dunajska kapela aus der Slowakei gehörte zu den alten Bekannten. Sie traten bereits zwei Mal in Bad Neualbenreuth auf.

Der zweite Tag begann mit einer Fahrt zum Neusiedler See mit einer Bootsfahrt. Er liegt wie der Balaton im Pannonischen Tiefland. Hier konnte man sich über die seltsamen Eigenschaften dieses flachen Steppensees informieren, der stets menschlichen Bemühungen ein Schnippchen schlug, ihn mit seinen Launen, mal Wasser, auch mal kein Wasser zu haben, zu bändigen. Weiterhin wurde der Nationalpark Lange Lacke an der ungarischen Grenze besucht. Das war Puszta pur: Eine glattgebügelte Landschaft bis zum Horizont mit Ziehbrunnen und seltenen Pflanzen- und Vogelarten. 

 Am Nachmittag bereiteten sich die Musiker auf ihren großen Auftritt vor. Sie eröffneten den musikalischen Reigen des 2. Festtages und hatten 20 l Zoigl für 20 Jahre Blecharanka als Gastgeschenk mitgebracht. Ihre vielbeachtete Besonderheit: drei Tubisten. Wer hat das schon? Souverän absolvierten sie ihr Programm mit ihrem wunderbar weichen Sound ohne Effekthascherei. Bei vielen Auftritten der anderen Blaskapellen konnte, da sie oft gleiche Stücke spielten, ein direkter Vergleich mit der Blaskapelle Ernestgrün gezogen werden. Das Fazit: Sie brauchen sich nicht zu verstecken und können im Feld der Guten ihren Platz behaupten. Für viele Gäste waren sie sogar die Besten.

 Am dritten Tag nahm ein großer Teil der Gruppe an einer Weingutführung und einer Weinprobe teil. Dann ging es zu einer letzte Runde ins Festzelt, bevor sich alle erschöpft in die Sitze des Reisebusses fallen ließen, um die lange Heimreise anzutreten.